„Meiner Meinung nach ist die Frage eines Markteintritts in Indien nicht eine Frage des ob, sondern des wann und wie.“ Mit diesem Satz beendete Herr Prof. Dr. Dirk Holtbrügge die zweite CEFU Lounge dieses Jahres. Zuvor hatte er in seinem knapp 90-minütigen Vortrag die Chancen und Risiken, aber auch viele hilfreiche Tipps rund um das Thema Markteintritt in Indien erläutert. Knapp zwanzig Mitglieder und Freunde des Centrums für Unternehmensentwicklung e.V. waren an diesem Abend der Einladung des CEFU gefolgt. Prof. Dr. Dirk Holtbrügge, der an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen-Nürnberg den Lehrstuhl für Internationale Unternehmensführung inne hat, berichtete über die stark wachsende Volkswirtschaft und legte dabei besonderen Wert auf viele praxisnahe Beispiele und nützliche Hinweise für deutsche Unternehmen. Holtbrügge, der selbst bereits über zwanzig Gastaufenthalte in Indien verbrachte, stellte ganz zu Beginn heraus: „Die Standortwahl ist sicherlich eine der wichtigsten Fragen vor einem potentiellen Markteintritt, die sich ein ausländisches Unternehmen stellen muss.“ Denn die größte Demokratie der Welt weise laut Holtbrügge auch den global vielfältigsten Markt auf. Politische, sprachliche, kulturelle, klimatische und rechtliche Rahmenbedingungen unterschieden sich, je nach Region, sehr stark voneinander.
Nicht nur der Faktor der immens anwachsenden Mittelschicht in Indien, sondern auch die Einfachheit dortiger Genehmigungsverfahren und die zumeist geringe Kostenstruktur erhöhen die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Indien sehr. Dabei ist zum einen der indische Absatzmarkt interessant, aber zum anderen auch die Produktion in Indien und der anschließende Export in umliegende Länder.
Dennoch müsse man sich auch den Risiken des Landes bewusst sein. „Speziell die kulturellen Unterschiede und die noch zu großen Teilen mangelnde Infrastruktur stellen für viele ausländische Unternehmen große Herausforderungen dar.“, so Holtbrügge. Strom- und Wasserversorgung sowie Transportbedingungen seien teilweise als unzureichend zu bezeichnen. Andererseits könnten aber speziell große Infrastruktur-Projekte als Chance für deutsche Unternehmen gesehen werden, um sich dort zu beteiligen. „Diese Lounge war für mich ein toller Mehrwert, bei der ich viele nützliche Informationen erhalten habe. Speziell die Praxisbeispiele von Prof. Holtbrügge waren sehr anschaulich.“, so Karl-Heinz Keisewitt, Dolezych GmbH & Co. KG.
Auffallend bei dieser CEFU Lounge war die starke Beteiligung der Teilnehmer, die von ihren persönlichen und den Erfahrungen ihrer Unternehmen berichteten. Im Anschluss der CEFU Longe gab es wie gewohnt einen kleinen Empfang, bei dem sich die Teilnehmer weiter austauschen konnten.